Jesus hätte im Himmel bleiben können. Doch er kam – nahm menschliche Gestalt an –, um bei uns zu sein, um „Gott mit uns“ zu sein. Und „Gott mit uns“, so geht es mir immer mehr auf, heißt wirklich, dass er hineinkommt in unsere Lebensrealität. Näher konnte Gott uns nicht kommen, als selbst Mensch zu werden. Gott wird Mensch und somit Teil unserer Geschichte, meiner ganz persönlichen Biografie. So ist er mittendrin in allen unseren stattfindenden Veränderungsprozessen; mittendrin in unseren Fragen, Ängsten, Unsicherheiten, in unserem Suchen nach Zukunft. Gott lässt sich auf uns so ein, dass er mit uns fühlt, mit uns leidet und unsere Gegenwart teilt. Er wird ein kleines Kind. Und dies geschah nicht nur im Sinne eines Notfallprogramms. Der Theologe Johannes Duns Scotus betont, dass die Menschwerdung nicht nur die Antwort auf die Sünde war, sondern dass diese im Plan Gottes so vorgesehen war. Die Liebe Gottes zum Menschen war so groß, dass Gott sie erfahrbar machen wollte. Seine Liebe und Barmherzigkeit drängten ihn dazu. Und so wählte er die Menschwerdung als das größte und schönste Werk der ganzen Heilsgeschichte. In diesem Sinne wünschen wir allen die Erfahrung des Immanu-EL und ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest. Provinzoberin Sr. Marie-Sophie Schindeldecker
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