Maria Innocentia – Berta Hummel
Franziskanerin und Künstlerin
Nur wenigen ist bekannt, dass die weltweit berühmten Hummel Figuren auf die Zeichnungen einer Franziskanerin aus dem Kloster Sießen zurückgehen.
Biografie:
Maria Innocentia Berta Hummel wurde 1909 in Massing, in Niederbayern geboren. In der ländlichen Umgebung ihrer bayerischen Heimat erlebte Berta Hummel eine unbeschwerte und glückliche Kindheit, zusammen mit fünf Geschwistern. Im Zeichnen und Theaterspielen fand ihre rege Fantasie vielerlei Anlass sich auszudrücken. Schon früh wurde ihre künstlerische Begabung erkannt und gefördert.
Studium
Die Eltern ermöglichten ihr ein Studium an der Akademie für Angewandte Kunst in München. Von ihrem vielseitigen Schaffen zeugen Naturstudien, Porträts, Bilder in Aquarell und Öl, Holzschnitte und Arbeiten in Textil. Eine hoffnungsvolle Künstlerlaufbahn lag vor ihr.
Wunsch, Franziskanerin zu werden
Doch sie traf eine ganz andere Entscheidung: Sie wollte Franziskanerin werden.
Nach einem hervorragenden Studienabschluss trat sie im Frühjahr 1931 in das Kloster Sießen ein. Bei der Einkleidung erhielt sie den Ordensnamen Maria Innocentia.
Sie hatte ihre Kunst verlassen, fand sie aber im Kloster auf eine neue Weise wieder: In Schule und Paramenten-Werkstatt, in den vielen Kinderbildern und religiösen Werken, die sie vor allem in Pastell, aber auch in Öl ausführte.
Schaffenszeit
Die Kinderbilder, die später während ihrer Zeit im Kloster entstanden, und den Namen Hummel in die ganze Welt trugen, spiegeln die Freude ihrer Kindertage wieder.
Seit 1935 dienen ihre Zeichnungen auch als Grundlage für die „Hummel Figuren“, gestaltet von Modelleuren der W. Goebel Porzellanfabrik in Rödental
„Ich will nur Freude machen“, schrieb die Künstlerin. In diesem Sinn wirkt sie weiter bis heute.
Vorbild Franziskus
Wie Franz von Assisi freute sie sich an der Schöpfung; Bäume, Blumen und Tiere umgeben ihre Kinder. Wie er war sie tief ergriffen von der Demut Gottes, wie sie sich in der Menschwerdung Jesu zeigt. Immer wieder formte, zeichnete und malte sie das Kind von Bethlehem. Sie war fasziniert von der Gestalt seiner Mutter Maria, deren Freude an dem ihr geschenkten Sohn, deren Treue zu ihm, auch wenn die Wege des Sohnes ihr unverständlich blieben.
Wie Franziskus fand sie mit Maria Zugang zum Kreuz.
Krankheit
So konnte sie die todbringende Krankheit annehmen, die früh in ihr Leben einbrach.
„Ich bin dem Willen Gottes ganz ergeben – es ist mir zuinnerst recht, was er mit mir tut; dies ist zutiefst Gnade“ (15.12. 45).
In ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit äußeren Ereignissen und den Wegen Gottes schuf sie zwischen 1935 und 1937 ihr tiefstes Werk mit 50 Entwürfen zum Kreuzweg.