Die großen christlichen Kirchen und Gemeinschaften laden ein zu einer deutschlandweiten Online-Gebetsaktion am 3. Oktober.…
Von Pilgern und Fremdlingen auf der Suche nach Heimat
Unter diesem Thema trafen wir Juniorinnen uns zu unserer jährlichen Werkwoche. Mit Inputs, stillen Reflexionszeiten und lebhaften Austauschrunden näherten wir uns einem Thema an, das uns in unterschiedlicher Intensität im Hineinwachsen in die Gemeinschaft immer wieder beschäftigt. Das tiefste Sehnen des Menschen zielt auf die ewige Heimat bei Gott. Doch die Frage bleibt, in welcher Weise wir auch schon jetzt Heimat erfahren und wie sich diese in unserer Lebensform als gottgeweihte Frauen in Gemeinschaft gestaltet. Was lässt überhaupt ein Gefühl von ‚daheim sein‘ entstehen? Braucht es dafür einen bestimmten Ort? Oder wächst dies dort, wo Menschen sind, die mir wichtig sind, die mich verstehen, mit denen ich gemeinsame Geschichten teile?
Auch die Bibel berichtet von zahlreichen Menschen, die Heimat suchten und doch aufbrechen mussten. Man denke an Abraham und Sarah, an die Israeliten oder auch an Jesus selbst, der als Wanderprediger durchs Heilige Land zog. Damit zeigen sie die Spannung, die uns weiterführte. Unser Ordensvater Franziskus fordert seine Brüder in der Regel auf, wie Pilger und Fremdlinge in der Welt unterwegs zu sein – sozusagen mit dem Herzen im Himmel und den Füßen auf der Erde. Das Erzählen, wie sich das konkret für jede Einzelne gestaltet und welche Herausforderungen darin liegen, brachte uns in einen lebhaften Austausch.
Am letzten gemeinsamen Tag brachen wir im wortwörtlichen Sinne auf und fuhren Richtung Bodensee zum Vaterunser-Erlebnisweg bei Überlingen. In sieben Stationen durften wir die unterschiedlichen Aussagen des Vaterunsers leiblich erfahren – vom Auf-dem-Weg-Sein, über das gemeinsame Mahl bis zur (getanzten) Freude österlicher Erlösung. Am Abend feierten wir die Hl. Messe mit einer kleinen Gemeinde in Hödingen mit. Natürlich durfte ein kurzer Abstecher zum Wasser auf dem Rückweg nicht fehlen.
Wir schauen dankbar auf die geschenkte Zeit zurück und kehren gestärkt von der gelebten Gemeinschaft zurück in unsere Konvente und unseren Alltag. Sr. Anna-Chiara