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Ich bin eine Frau der Kirche – von klein auf

Zu meinen frühesten Erinnerungen gehört es, dass mich jemand an der Hand nimmt und in die helle, lichtdurchflutete Kirche führt. Das Staunen über diese Schönheit habe ich noch heute in mir.

Junge Leute und KJG
Gottesdienstbesuch war in unserer Familie eine Selbstverständlichkeit. Später ging ich in die KJG und dort fand ich, was ich in dieser Zeit brauchte: junge Leute, die Lust hatten, über Fragen des Glaubens zu diskutieren, Jugendgottesdienste zu gestalten und ansonsten einfach Freizeit miteinander zu verbringen und auszuprobieren, was das Leben zu bieten hat. Meine Familie machte in dieser Zeit durch die Erkrankung und den Tod meines Vaters eine schwere Phase durch. Bei der KJG fand ich damals ganz konkret das, was Jesus uns verheißen hat: Leben in Fülle.

Eine Suchende
Im Herzen war ich immer eine Suchende. Wo finde ich „Leben in Fülle“? Wo finde ich die Gemeinschaft im Glauben, nach der ich suche? Als ich über Bekannte vom Beruf der Gemeindereferentin hörte, glaubte ich mich am Ziel meines Suchens. Die Ausbildung hat mir Freude gemacht. Ich konnte auf der einen Seite meinen Glauben reflektieren und lernte auch Lebenserfahrung und Glaube miteinander zu verknüpfen. Und nicht zuletzt: der Kreis der Mitstudenten war eine sehr positive Erfahrung lebendiger Kirche.

Sehnsucht nach mehr und Leben in Fülle
Als ich dann begann, in meinem Beruf zu arbeiten, merkte ich bald, dass die innere Unruhe und die religiöse Sehnsucht noch nicht zur Ruhe gekommen war. Gott hat viel Fantasie gebraucht bis ich begriffen habe, dass ein ihm geweihtes Leben als Franziskanerin von Sießen das ist, wonach sich meine Seele zutiefst sehnt.

Jetzt gehöre ich schon mehr als 25 Jahre zur Gemeinschaft. Das Suchen ist noch nicht zu Ende. Ich weiß jetzt zwar schon lange, dass ich meine Lebensform nicht ändern muss um Frieden zu finden bei ihm. Aber immer wieder neu muss ich lernen zu lassen, was ich mir in den Kopf gesetzt habe und aufmerksam zu hören, wohin er mich führen will. Dort finde ich Frieden. Dort finde ich Leben in Fülle.

Dass ich in und mit der Gemeinschaft ein konkretes Stück Kirche mitgestalten kann, macht mich froh. Und ich kann immer noch staunen über den lichtdurchfluteten Raum der Kirche, der etwas ahnen lässt von der Größe und Schönheit Gottes. Das gilt für die Kirche aus Stein und für die Kirche aus Menschen.

Sr. M. Karin

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