Am 3. Oktober - Vorabend des Franziskusfestes - erinnern wir uns in einer gestalteten Wortgottesdienstfeier…
Unser Planet – Gottes Schöpfung: sie ist uns anvertraut
(pm) Die UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai vom 30.11. bis 12.12.2023 muss ein Wendepunkt werden, „die Logik zu überwinden, dass wir einerseits ein Problembewusstsein an den Tag legen und gleichzeitig nicht den Mut haben, wesentliche Veränderungen herbeizuführen“ (vgl. LD 56). Wir schließen uns der tiefen Sorge von Papst Franziskus an, die er immer wieder und zuletzt in seinem Apostolischen Schreiben LAUDATE DEUM (LD) über „unseren leidenden Planeten und den Erhalt unseres gemeinsamen Hauses“ geäußert hat.
Wir erleben die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben vieler Menschen, die Tiere und unsere Ökosysteme in Flut und Dürre, in Feuerstürmen und Wassermangel, in Felsbrüchen und vielem anderen mehr auch im unmittelbaren Lebensumfeld unserer Niederlassungen in Europa, Lateinamerika und Afrika. Es kann nicht mehr um vage Selbstverpflichtungen von Staaten gehen, die keine wirksamen Mittel hervorbringen, die sich stetig beschleunigende Klimaerwärmung zu verlangsamen und ihr mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Denn „in diesem Tempo werden wir in nur wenigen Jahren die wünschenswerte Höchstgrenze von 1,5 Grad Celsius überschreiten, um nur wenig später 3 Grad Celsius erreichen, mit dem hohen Risiko an die kritische Grenze“, eines ‚points of no return‘, zu gelangen (vgl. LD 56).
Deshalb wenden wir uns an die Staatenlenker:innen der 190 auf der Weltklimakonferenz versammelten Nationen mit der dringenden Bitte, wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz zu beschließen, die effizient, verpflichtend und leicht zu überwachen sind. Wir Franziskanerinnen von Sießen schließen uns den Aufrufen unserer Bischofskonferenzen, der Ordensobernkonferenzen und anderer kirchlicher Organisationen an.
Wir wollen unseren Beitrag leisten, das Ziel einer zunehmenden Klimaneutralität zu erreichen Denn wir sind nur ein Teil der Schöpfung und stehen heute in der einzigartigen globalen Verantwortung, sie zu erhalten und ihre von uns selbst verursachte Zerstörung zu beenden. Dazu treiben wir an unseren Standorten verschiedene Maßnahmen und Projekte des Klimaschutzes und der Biodiversität voran.
Wenn Sie die Petition des LAUDATO SI` MOVEMENT an den Präsidenten der COP 28, Dr. Sultan Ahmed Al Jaber zu unterzeichnen, gehen Sie auf folgenden Link: https://laudatosimovement.org/cop28/
Gebet für unsere Erde
Allmächtiger Gott,
der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert,
mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und Schwestern leben
und niemandem schaden.
Gott der Armen, hilf uns,
die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten.
Heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind
und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen
und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Rühre die Herzen derer an,
die nur Gewinn suchen
auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns,
den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf
für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Schlussgebet aus der Enzyklika „Laudato si — Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ (2015) von Papst Franziskus zum Thema Umwelt und Entwicklung.