In unseren Beziehungen im Alltag gelingt uns nicht immer alles. Manchmal ärgern wir uns über…
Bemerkenswert – ein Straßenname in Bad Saulgau erinnert
Kriegsende 1945 – In diesen Tagen hat es sich zum 75. Mal gejährt, dass die französische Armee Oberschwaben besetzte. Am 22. April 1945 fuhren Panzerverbände von Bolstern kommend über Sießen nach Bad Saulgau ein. Für die Bevölkerung begann eine schwere, unsichere Zeit. Saulgau war übervoll mit Evakuierten, Ausgebombten, Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen. In jenen Tagen der Angst und Sorge, Ratlosigkeit und Verzweiflung durfte unsere Mitschwester, Maria Elisabeth Fuchs, eine gebürtige Saulgauerin, segensreich für viele Menschen wirken. Als Fremdsprachenlehrerin stellte sie sich der Stadtverwaltung und der Bevölkerung als Dolmetscherin unermüdlich zur Verfügung.
Angst und Mißtrauen hatten alle Beziehungen zwischen der Bevölkerung und den Behörden vergiftet. Dank ihrer guten Sprachkenntnisse, aber auch mit viel Gottvertrauen, christlicher Nächstenliebe und mit ihrer starken Persönlichkeit gelang es ihr häufig, das Misstrauen der Besatzungsbehörden zu überwinden. Vielen stand sie bei, die um ihre Angehörigen bangten. Viele Zivilpersonen versorgte sie mit Passierscheinen.
Die Stadtchronik schreibt, „dass niemand all die Namen weiß, denen Sr. Elisabeth in jenen bitteren Tagen geholfen hat, denn sie wirkte still und bescheiden, oft im verborgenen und ihr einziger Lohn war ein dankbares Vergelt’s Gott oder in frommes Vaterunser.“ So war sie als „der gute Engel von Saulgau“ bekannt.
Von den Aufregungen, den seelischen und körperlichen Strapazen erschöpft, erlitt sie im Herbst 1945 einen schweren Autounfall. An den Folgen dieses Unfalls starb sie am 23.04.1948, erst 44 Jahre alt.
Zu ihrem Andenken wurde schon 4 Jahre nach ihrem Tode eine neue Straße in Bad Saulgau nach ihr benannt. Wir danken Gott, dass Schwester Elisabeth Fuchs unsere Mitschwester war.